Emmy Noether

 

 

 

 

Emmy Noether (1882 bis 1935), Deutschland

Emmy Noether Emmy Noether wurde als erstes Kind von Max Noether am 23. März 1882 in Erlangen geboren. Der Vater Max Noether war seit 1875 Professor der Mathematik in Erlangen und hatte mit einer Vielzahl hervorragender Arbeiten zur Invariantentheorie und zum Aufbau der algebraischen Geometrie als selbständige mathematische Disziplin beigetragen.

In dem kleinstädtischen Milieu des Studienbetriebs wuchs Emmy Noether heran, zusammen mit drei jüngeren Brüdern. Einer von ihnen, der 1884 geborene Fritz Noether, widmete später auch der Mathematik, und wurde Professor für angewandte Mathematik. In diesen Zeiten war ein Mädchen nicht bestimmt für die Wissenschaft, und schon gar nicht für Mathematik. So besuchte sie zuerst Höhere Töchterschule in Erlangen, und schloss im Jahr 1900 die Staatprüfung als Lehrerin für Französisch und Englisch ab. Erst 1903 holte Noether das Abitur nach, und immatrikulierte in Göttingen für das Wintersemester 1903/1904 und in Erlangen 1904. Im Bereich der Naturwissenschaften war sie die einzige studierende Frau.

Emmy Noether Unter dem Einfluß von Paul Gordan beschäftigte sich Emmy Noether zunächst mit Invariantentheorie, und promovierte 1907 "Über die Bildung des Formensystems der ternären biquadratischen Form". Ein Jahr später wurde diese Arbeit in den "Mathematischen Annalen" gedruckt.

Noch in Erlangen wandte sich Noether zur abstrakten Auffassung, und näherte sich so der Hilbertschen Sichtweise. In dieser Zeit gelangen ihr Beweise zu wichtigen Sätzen der Körpertheorie. Außerdem löste sie die Umkehrung des Galoisschen Problems, das Auffinden einer algebraischen Gleichung zu einer vorgegebenen Gruppe.

Im Jahre 1915 übersiedelte Emmy Noether nach Göttingen. Hier forschten und lehrten Felix Klein und David Hilbert. Dort scheiterte der erste Versuch der Habilitation von Noether an der Habilitationsordnung in Deutschland, die ausdrücklich nur Männer zuließ. Hilbert argumentierte für die Habilitation, und soll dabei folgendes gesagt haben, nach allem was er wisse, seien sie eine Universität und nicht ein Badeanstalt. Aber alles Bemühen war umsonst, und so konnte sich Noether erst 1919 habilitieren, als die Habilitationsordnung geändert wurde.

1922 erhielt Noether das Recht, den Titel außerordentlicher Professor zu führen, aber ohne Besoldung. Nach Intervention erhielt sie 1923 einen Lehrauftrag für Algebra. Mit Anfang der 20er Jahre begann Noether eine Reihe von Publikationen, die die Algebra grundlegend veränderten. Die ersten Arbeiten waren "Idealtheorie in Ringbereichen", "Abstrakter Aufbau der Idealtheorie in algebraischen Zahl- und Funktionenkörper". Neben der Herausarbeitung abstrakter Begriffe, verdanken wir ihr tiefliegende Resultate in der Elminationstheorie, Idealtheorie, Darstellungstheorie, Modultheorie und Klassenkörpertheorie.

Emmy Noether Die Göttinger Zeit wurde nur durch zwei Gastaufenthalte in Moskau und Franfurt/Main unterbrochen. In Moskau besuchte sie ihren Schüler Pawel Sergejewitsch Alexandrow. Als die Nationalsozialisten die Macht in Deutschland übernahmen, wurde Noether, wie vielen anderen, die Lehrbefungnis entzogen. 1933 fuhr sie in die USA und übernahm dort einen Gastprofessur am Bryn Mawr College, in der Nähe von Princeton, wo inzwischen Albert Einstein und Hermann Weyl als Professoren aufgenommen worden waren. Im Sommer 1934 übersiedelte sie entgültig in die USA.

Am 14. April starb unerwartet Emmy Noether an den Folgen eines chirurgischen Eingriffes. Kein Brief und keine private Mitteilung deuteten eine Erkrankung an, nichts auf die Absicht, sich einer Operation zu unterziehen.

 

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