Pierre de Fermat (1601 bis 1665), Frankreich
Am 20. August 1601 wurde Pierre de Fermat in Beaumont de Lomagne
als Sohn eines Lederhändlers geboren.
Er studierte in Toulouse Rechtswissenschaften, wurde Anwalt und bekleidete
ab 1631 verschiedene Ämter am obersten Gerichtshof zu Toulouse.
Über seine Studienzeit ist nur bekannt, daß er sehr gute Kenntnisse
aller führenden europäischen Sprachen der damaligen Zeit sowie
Griechisch und Latein hatte. Er verfaßte etliche Gedichte in spanischer
und französischer Sprache.
Die Mathematik betrieb er nur als Hobby, wobei sein Interesse zunächst
nur der antiken Mathematik galt, wie Schriften von Euklid und Apollonios.
1628 / 29 entwickelte Fermat eine Methode der Maxima und Minima.
Bei dieser Methode handelte es sich um eine verkappte
Differentialrechnung, welche den Methoden von Leibniz und
Newton sehr nahe steht.
Durch seine Berufstätigkeit als Anwalt wurde er am 1. Mai 1631
in den Adelsstand erhoben.
Am 1. Juni 1631 heiratete Fermat Louise de Long, eine Cousine
mütterlicherseits.
Nach der Lektüre einiger Werke von François Vieta enstand
um 1635, also vor dem Erscheinens von Rene Descartes "Discours
de la méthode", Fermats Werk "Ad locos planos et solidos isagoge"
(Einführung in die ebenen und körperlichen Örter), das erstmals
entscheidende Grundgedanken der analytischen Geometrie entwickelt.
In den Jahren 1657 und 1658 lieferte Fermat eine Fülle anregender
Sätze und Problemstellungen der Zahlentheorie, wobei er
bei der Arithmetik von Diophantos von Alexandria anknüpfte.
Die wohl größte Berühmtheit erlangte Fermat durch den sogenannten
Großen Satz von Fermat, welcher aussagt, daß die Gleichung
für keine ganze Zahl n größer 2 in den natürlichen Zahlen lösbar ist.
1905 stellte der Göttinger Professor Wolfskehl 100.000 Mark für denjenigen
zur Verfügung, der diesen Satz beweisen konnte. Von da an liefen Tausende
von sogenannten Beweisen ein, jedoch gelang der Beweis erst Andrew J. Wiles 1993.
Früher bewiesen werden konnte, nämlich erstmals durch Leibniz,
der Kleine Satz von Fermat, der lautet:
Wenn p eine Primzahl ist und a eine ganze Zahl, die sich nicht
ohne Rest durch p teilen läßt,
so hat die p-te Potenz von a bei Division durch p den Rest a.
Von Fermat stammt auch eines der nach Gauß schönsten
Beispiele der Zahlentheorie, nämlich daß sich
jede Primzahl der Form 4n + 1 eindeutig als Summe von zwei
Quadraten darstellen läßt.
Es besteht kein Zweifel, daß Fermat diesen Satz bewiesen hat,
jedoch stammte die erste Veröffentlichung eines Beweises
zu diesem Resultat aus dem Jahr 1749 von Euler.
Am 12. Jänner 1665 starb Pierre de Fermat in
Castres bei Toulouse.
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